Good Morning 2018 … oder einfach Weiterschlafen?


Es ist die Zeit schmerzhaften Erwachens. Und ich weiß gar nicht, ob ich zuerst auf das Schmerzhafte oder auf das Erwachen eingehen mag. Es fällt inzwischen Hunderttausenden, wenn nicht sogar bereits Millionen wie Schuppen von den Augen: Die Welt, in der wir tatsächlich leben, ist von ganz und gar anderem Charakter als jene Welt, die uns Zeit unseres Lebens medial vermittelt wurde. Das illusionäre Weltbild liegt in Scherben und immer mehr wissen: Es geht weder demokratisch noch gerecht zu. Jene die wirklich herrschen, sind nicht jene, die wir gewählt haben. Denn jene, die wir wählen, sind Teil eines gigantischen Theaterstücks zur Bändigung der Massen und jene, die wirklich herrschen, herrschen seit Generationen unerkannt.

Doch während sich jene Mächtigen anheischig machen den ganzen Planeten zentralistisch unter ihre Knute zu zwingen, wird Ihre einst so geheim gehaltene Agenda durch die weltweite Vernetzung unaufhaltsam in den Fokus der Aufmerksamkeit aller gebracht. Die PR-Kanäle der Globalisten, nämlich die sogenannten Mainstream-Medien, verlieren ungebremst an Kredibilität, während aus allen Ritzen des Internets eine alternative Nachrichtenlage quillt, die die tatsächliche Lage der Welt wesentlich differenzierter, tiefgehender und oft wahrhaftiger schildert.

Medienkompetenz oder: Trau schau wem …

Gleichwohl erfordert die Absorption der alternativen Medien eine hohe Medienkompetenz, denn plötzlich gibt es kein Vorschuss-Vertrauen mehr, kein Medium, dem man per se glauben kann. Aus der Vielfalt der Nachrichtenlagen müssen wir als Medienkonsumenten durch Abgleich und Plausibilitätsprüfungen selbst ableiten, für wie nah wir die Berichterstattung an der tatsächlich stattfindenden Wirklichkeit halten. Doch trotz dieser Schwierigkeiten ergibt sich im Großen und Ganzen ein tatsächlich völlig anderes Bild der Welt, als das uns erzählte, jahrelang durch die Medien vermittelte, welches immer noch versucht wird, uns zu verkaufen. Schockierend jenseits allen Vorstellbaren ist die Ungeheuerlichkeit, sind die ungezählten Ungeheuerlichkeiten, die zu Tage treten. Das Angebot reicht von Jahrtausende alten geheimen Verbindungen und Blutlinien über satanistische Zirkel in höchsten Kreisen, Kinder- und Menschenhandel, blutige Menschenopfer, bis hin zu der Annahme, dass nichtmenschliche Wesenheiten mit-ursächlich hinter all‘ dem unsäglichen Leid auf diesem Planeten stecken.

Kommt ein UFO geflogen …

Und, wie um dieser Nachrichtenflut die Krone aufzusetzen, treten plötzlich ehemals führende CIA-Beamte in der Mainstream-Presse mit der Nachricht an die Öffentlichkeit, dass wir nach ihrer Erkenntnis von Außerirdischen besucht werden. Das ehedeme Gedanken-Korsett, indem über Religion und Glaubenssysteme versucht wurde die Weltvorstellung ihrer Bewohner möglichst kleingeistig zu halten, platzt aus allen Nähten! Und vielleicht hofft die geheime Globalisierungs-Elite in dem allgemeinen Getöse bislang für unmöglich gehaltener neuer Wahrheiten weiterhin ungesehen ihren Absichten nachgehen zu können. Doch das wird ihnen nicht gelingen, denn aufmerksame Rechercheure und immer mehr vernünftige Menschen in Regierungs- und sonstigen Machtpositionen werden den kriminellen Machenschaften nachgehen und immer mehr dieser Verbrecher ihr Handwerk legen. Ein in unseren Medien gar nicht berichtetes Beispiel hierzu ist die aktuelle Verfügung von Donald Trump, dass Kinder- und Menschenhandel-Ringen ohne weiteres Vertun direkt die Finanzmittel entzogen werden dürfen. Und das ist nur eine von vielen positiven Wirkungen des Erwachens-Prozesses, der immer mehr Menschen erfasst. Denn dies ist nur die erste Stufe des Aufwachens – nämlich die Erkenntnis, wo wir von wem zu welchem Zwecke belogen und betrogen werden und welche Schweinebacken sich auf unsere Kosten schamlos und rücksichtslos bereichern und ihren abgründigen Gelüsten frönen.

Vom ohnmächtigen Hosenscheißerl zum kosmischen Bewusstsein

Wenn immer mehr Menschen aus der eng gefassten Massenhypnose aufwachen und damit in die unendliche Vielfalt der sich dadurch eröffnenden Möglichkeiten von Weltwahrnehmung und Weltgestaltung eintreten, kommt auf ganz natürlichem Wege eine neue, wache und klare Spiritualität in den Fokus. Wir selbst sind wahrnehmendes, fühlendes Bewusstsein, wir erleben eine geistgeschaffene Wirklichkeit mittels der Raumanzüge, die wir unsere Körper nennen. Und anstatt uns klein und ohnmächtig mit unseren alternden Hüllen und all den psychischen Abwehr-Programmen, die wir in unserer Kindheit gelernt haben, zu identifizieren, haben wir die Wahl, uns als bewusste, wahrnehmende Wesen zu erkennen, die eine Erfahrung als Menschenleben machen. Hinzu kommt, dass die Erkenntnis immer unwiedersprechbarer wird, dass nach diesem Menschenleben die Erfahrung jenes wahrnehmenden und bewussten Wesens keineswegs vorbei ist. Die Indizienbeweise für eine auch ohne einen materiellen Körper erlebbare, geistige Wirklichkeit sind überwältigend. Wir finden Sie in den Berichten von Nahtoderfahrungen, außerkörperlichen Reisen oder dem gut erforschten Bereich der Fernwahrnehmung. Ich für meinen Teil kann es kaum fassen, dass es den meisten Menschen nicht auffällt, das 90 % dessen was wir erleben, geistige, semantische Bedeutungserlebnisse und nicht etwa materielle Erfahrungen sind. Das heißt, wir leben hauptsächlich in einer geistigen Wirklichkeit und behaupten gleichzeitig die Raumzeit und die Materie wären alles, was wirklich real ist. Das erinnert an den Fisch, der nicht davon zu überzeugen ist, dass Wasser existiert. Doch selbst wenn wir diese Illusion einer materiellen Wirklichkeit verlassen, scheint die Komplexität und Konflikthaftigkeit des Seins nicht vorbei zu sein.

Seelenräuber an der Schwelle

Ich stieß in 2017 auf Quellen, die mir guten Grund anzunehmen gaben, dass wir selbst im Sterben noch aufpassen müssen, nicht bestohlen zu werden. Von üblen, transdimensionalen Wesenheiten, die sich an der Seelenenergie und den Emotionen leidender und sterbender Menschen laben. Diese Geschichte ist wirklich ganz großes Kino. Ob sie im Detail so stimmt, weiß ich nicht, aber sie ist es in jedem Falle wert, erzählt zu werden. Demnach ist unser Planet so etwas wie ein gigantisches Reinkarnations-Terrarium. Von einer außerirdischen Macht inszeniert, um sich von der Angst und Seelenenergie der Bewohner der Welt zu ernähren, die nach durchlittenem Leben in die nächste Reinkarnations-Runde gezwungen werden. Als Beobachtungsposten, um das ganze System zu kontrollieren, diene hierbei der an seine unwahrscheinliche Position manövrierte Mond. Wild, gelle?

Ob es wirklich Außerirdische oder transdimensionale Bösewichter geben muss, um das unsägliche und unnötige Leid in unserer Welt zu erklären, ist sicher diskutabel. Das wir Opfer in einem übel abgekarteten Spiel sind, steht meines Erachtens hingegen außerhalb jeden Zweifels. Und die Betreiber jenes globalen Macht- und Leid-Spieles hegen nicht das geringste Mitgefühl, kein Quäntchen Empathie, für ihre rücksichtslos hingeschlachteten Schwestern und Brüder. Und so schockierend dies ist, liegt doch genau hier der Schlüssel zur Umkehr.

Never gets old: Mitgefühl, Liebe und Bewusstheit

Denn wenn sich die empathische Mehrheit dazu entscheiden würde, den Herrschenden nicht mehr zu folgen, die Fake-Medienwirklichkeit zu entkleiden und sich stattdessen darauf fokussierte, wie ein gutes Miteinander möglich werden kann, könnte sich das Blatt überraschend schnell zum Besseren wenden. Dies zeigte sich uns vor kurzem in einer systemischen Aufstellung, die ich unter Freunden zu diesem Thema anleiten durfte. Kaum finden die Menschen den Schulterschluss und werden sich des gemeinsamen inneren Netzes bewusst, dass uns alle verbindet, verkrümeln sich die einst so mächtig scheinenden Strippenzieher, weil sie dagegen nichts auszurichten haben.

Sign of the Times: Awake and wake the Others!

Doch noch sind wir nicht im Zeitalter der Revolution angekommen. Wir betreten gerade erst – und in noch zu kleiner Zahl – den Aufwachraum. Wir stehen am Beginn des Zeitalters des Erwachens, eines Zeitalters der Aufklärung und Erforschung. Und hier gilt, was John Anderson, Sänger der Gruppe YES, einst ausdrückte mit der Zeile „Please organize your simple Evolution!“ Diese Evolution reicht vom Durchblicken plumper Täuschungen über die Infragestellung eigener unbewusster Glaubenssätze bis zum spirituellen Erwachen im höchsten geistigen Sinne. Dies auch und ganz wesentlich, um im Moment des Überwechselns aus der Illusion der Materie in die geistigen Dimensionen so glasklar zu sein, dass keine Dämonen oder selbsternannte Masters of Karma eine Chance haben, uns in ihrem Sinne zu manipulieren. Das Projekt „Leben“ wird damit zum Projekt „Freiheit“ und statt zu sterben erwachen wir in die Fülle unendlicher Bewusstheit.

Das Trauma des Sterbens – eine Missbrauchs-Erinnerung?

Weil so viele von uns 1001mal aus sogenannten karmischen Gründen zurück in das Erdenleid gezwungen wurden, gibt es eine tief verwurzelte Angst vor dem Sterben im gemeinsamen inneren Netz aller Menschen. Eine viel tiefere, horrende Angst, als sie aus der puren Unsicherheit „was denn danach kommen möge“ erklärbar ist. Darum ist es so wichtig, dass wir beim nächsten Mal diese Bühne mit all‘ unserer Wachheit und all‘ unseren Ressourcen betreten. Denn dies wird es uns ermöglichen, von unserem Freien Willen wirklich Gebrauch zu machen. Und darum kann unser Projekt für 2018 und die weitere Zukunft nur darin bestehen, selbst immer weiter und umfassender aufzuwachen und gleichzeitig möglichst viele unserer Schwestern und Brüdern zu wecken. Auf dass wir irgendwann die kritische Masse erreichen, den Tipping-Point, an dem die ganze Entwicklung kippt – vom Straf-Planeten zu einem Paradies der Forscher, Künstler und Freidenker, wie es unsere Galaxie schon lange nicht mehr gesehen hat.

Ich bin dabei – hast Du schon etwas vor? Wir freuen uns auf Dich!

 

 

 

Wache Weihnacht


567a7ac4c3618868038b4591Frohe Weihnacht?

Vermutlich geht es nicht nur mir so. Die Einstimmung auf das Weihnachten 2015 gelingt nur mit irritierenden Störgefühlen.
Zu tief wirken die Bilder von Zerstörung, zerbombten Städten und unendlich vielen Menschen in Not in der Seele, die doch zum Jahresausklang nach Frieden sich sehnt.

Es ist Kriegsweihnachten.

Viele stehen, wie ich, staunend vor den Trümmern dessen, was wir einmal als unsere vorbildliche Art der Zivilisation gewöhnt waren wahrzunehmen. Inzwischen haben die meisten gemerkt, dass der Einmarsch des Westens in den Nahen Osten ein über Generationen wirkender schlimmer Fehler war. Dass man Terrorismus nicht stoppen kann, indem man Wohngebiete bombardiert. Das gleicht jenem, der von einer Wespe gestochen zum Wespennest geht, um mit dem Baseballschläger darauf einzudreschen. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie es ihm daraufhin ergeht …

Doch nicht nur, dass wir keine Demokratie und Freiheit über Kriege exportieren können, mehr noch: wir selbst sind von Freiheit und Demokratie so fern wie noch nie im Jahre 2015. Schon Marc Aurel wusste: „Freiheit bedeutet die Teilhabe an der Macht“. Doch wir haben keine Teilhabe an der Macht. Wir haben billige Zuschauerplätze vor einem Medienspektakel, das uns von vorne bis hinten belügt, manipuliert, für dumm verkauft und alles tut, um aktiven Widerstand gegen den globalen Wahnsinn im Zaum zu halten.

Das dunkelste Zeitalter yet

Insofern stehen wir vor dem Anbeginn eines der dunkelsten Zeitalter der Menschheit, dem Zeitalter, indem der globale Neofeudalismus Raum greift. Ein Zeitalter in dem Demokratie, Mitbestimmung, Bürgerrechte etc. nichts mehr gelten, da die Großkonzernstrukturen im Sinne einer Profitorientierung, besonders in den Branchen Energie, Waffen und Pharmakologie weltweit bestimmend darin sind, wie Menschen leben können. Hinter den Konzern-Strukturen steht eine verschwindend geringe Minderheit von Menschen die nicht reich, sehr reich, unglaublich reich, sondern unvorstellbar reich und mächtig sind. Diese scheinen allen ernstes zu glauben, sie wüssten wie man einen Planeten führt und regiert. Aber sie wissen es nicht. Niemand weiß das. Denn so etwas wurde noch nie – jedenfalls nicht auf der Erde – versucht. Die gigantischen zentralistischen Strukturen, die diese Klasse in Anschlag bringt, um die Welt zu steuern, die Arbeitskraft der Menschen optimal auszubeuten und ihren machtkranken Fantasien zu unterwerfen, sind aus ganz grundsätzlichen Gründen ungeeignet, um menschliche Gesellschaften human erträglich zu organisieren.

Demokratie funktioniert nur im Kleinen

Hierzu bedarf es des Subsidiaritätsprinzips, kleiner überschaubare Gruppen, in denen Demokratie tatsächlich lebbar ist und in die übergeordnete Strukturen nur hinein regieren, wenn es tatsächlich alle betreffen muss. Eine Art globaler Multizwiebelschichten-Organisationsform, die wir erst nocherlernen müssen. Und hier zündet ein Fünkchen Hoffnung, denn es gibt durchaus Entwicklungen, die in die richtigen Richtungen gehen.

Aus windgeschützten Ecken werden sie kommen

In Anbetracht der aussichtslosen Lage, was die Machtverhältnisse angeht, können sich solche Entwicklungen aktuell nur in windgeschützten Ecken entfalten und Erfahrungen darüber sammeln, wie man tatsächlich einen Planeten nachhaltig bewohnen kann. Ein weiterer Hoffnungsfunke ist gezündet in der erstarkenden Spiritualität jenseits von Religion in vielen Menschen, die direkt und persönlich spüren, in etwas zauberhaft-heiliges, über alles Hinausgehende eingebunden zu sein. Dass die Materie nicht alles ist, sondern dass sie möglicherweise sogar eine Folge des Bewusstseins darstellt und nicht ihre Basis. Oder um noch genauer zu sein und eines meiner all Time favourite-Meme gelassen auszusprechen: „Sowohl als auch“. In diesem Bereich gibt es ein unglaubliches Sammelsurium von Wahrheiten, Halbwahrheiten Make-Belief, von Wishfull Thinking und tatsächlichen Erkenntnissen.

Erleuchtung? Hier lang, jeder nur sein Licht und erscheinen Sie nüchtern!

Gerade deswegen sind wir aufgefordert – so nüchtern wie möglich – uns mit Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die das geltende wissenschaftliche Paradigma sprengen. Und dies eingedenk der Tatsache, dass das geltende wissenschaftliche Paradigma inzwischen auch dafür benutzt wird, um Machtverhältnisse, zum Beispiel in der Energiewirtschaft, zu stabilisieren. Von daher erwarte ich persönlich noch immer sehnsüchtig den ersten Nullpunkt-Free-Energy-Generator, den ich mir ins Wohnzimmer stellen kann. Denn das alte System wird nicht durch einen Machtkampf oder durch Überzeugungsarbeit abgelöst und transzendiert, sondern weil neue Möglichkeiten so viel pragmatischer und stärker werden, das sie das alte System sang- und klanglos ersetzen werden. Dazu ist noch sehr sehr viel Arbeit vonnöten.

Das halte ich im Kopf nicht aus, vom Herzen ganz zu schweigen

In welcher inneren Haltung kann man diese schlimmen Zeiten denn nun aushalten und (üb)erleben? Vom Schlimmen nicht wegschauen, die Tränen weinen und sich dennoch nicht entmutigen lassen, es jeden Tag aufs Neue besser zu machen, ist zumindest für mich die einzige Möglichkeit, nicht verrückt zu werden. Denn die Unterdrückung des Schlimmen, das Wegschauen, die nicht Wahrnehmung, die Verdrängung rächt sich auf vielfältige Art und Weise zu späteren Zeitpunkten.

Also: ja es ist schlimm und dennoch.

Und: ja es ist wunderschön und auch deswegen – dieser Planet ist so bedrückend wundervoll, seine Schönheit sprengt mir oft das Herz. Und auch wenn die Mystiker und Erleuchteten sagen: „Es gibt nichts zu tun, nichts zu erreichen.“ So gibt es doch ein erfülltes Leben zu führen mit den Menschen die man kennt, schätzt und liebt. Und eigentlich reicht das schon. Mir lebensgierigen Freak natürlich nicht. Seit ich aufgewacht bin, kenne ich nur ein Ziel: Möglichst viele andere Wecken.WorldPeace

In diesem Sinne: #worldpeace, wecke Deinen Nächsten wie Dich selbst  & Wache Weihnacht!

Bye bye for now. Hello Future.


me_ostern_2014Es hat mich erwischt. Gestoppt. Aufgehalten. Wie durch einen ausgestreckten Arm, in den ich mit hohem Tempo lief. Naja, nicht ganz so hohes Tempo.  Pretending to be stronger, than I am. Eine meiner Kerndisziplinen …

Nun geht es zunächst um die Genesung von einem Infekt am Fuss – remember to stop running – alsdann um ein Ökologisierung meines gesamten Lebens.  Als Selbstständiger, der des Tochters Internat und zum Teil noch die geschiedene Familie unterstützt, ein paar Schulden abzahlt, das Übliche – geht das ganz gut, wenn alles super läuft. Nun, über Aufträge brauche ich mich nicht zu beklagen; das muss eher weniger werden  …

Nur – wenn ich nicht mehr laufen kann, klappt sofort gar nichts mehr. Hatte ich erwähnt, seit 30 Jahren dreimal die Woche 7 Stunden zur Blutwäsche zu gehen? Ach ja – und in einer Rockband mit gerade erschienener – und Top-besprochener CD – spiele ich auch noch.

Seit anderthalb Jahren habe ich zudem mit erheblichem Zeit- und Kraftaufwand in der Piratenpartei versucht – mit äußerst unterschiedlichen Erfolgen – gesellschaftlich Positives zu bewegen. Noch nie begegnete ich einer ‚Branche‘, in der die Reibungsverluste SO hoch sind. Meine aktuelle Beauftragung als Pressesprecher für Strategie und Kommunikation im LV Hessen gab ich heute schweren Herzens zurück. Ich muss dieses Feld anderen und Stärkeren überlassen.  Bleibe Mitglied, vor meinen Kommentaren werden die Piraten und die Gesellschaft auch in Zukunft nicht sicher sein, aber meine Energie nutze ich nun primär zum Aufbau stabiler Lebensverhältnisse.

Und meine Zukunft mit meiner wunderbaren Frau Angelika. Weil das gemeinsam auf der Welt sein mit dem Menschen, den man bis in die letzte Zelle liebt – und dies ins Alter zu tragen – vielleicht die wichtigste, sicher aber eine der schwierigsten Aufgaben ist.

Ihr werdet von uns hören. Kann ein bischen dauern.

Hello Future. Bye bye for now.

Der Kernthemen-Mythos – ganz großes Kino!


nuesse

Weil es ums Ganze geht

In dem anläßlich der #reclaimyournetzpartei-‚Kampagne‘ erschienenen Artikel: „Der Kernthehmen-Mythos“ auf peira.org (http://peira.org/der-kernthemen-mythos/) unternimmt der von mir im Zusammenhang mit anderen Artikeln sehr geschätzte und ungemein scharfsinnige Ugarte Chacón den Versuch, den Kernthehmen-Mythos zu dekonstruieren. Dazu zieht er alle möglichen interpretierbaren Aussagen Dritter, Wahlergebnisse und Umfragen heran. Ich kann und will das im Detail alles gar nicht nachvollziehen. Herauskommen soll dabei – zumindest verstehe ich es so – , dass „Piraten sind hauptsächlich identifizierbar und attraktiv über die die sogenannten Kernthemen“ sowieso nie gestimmt hat, ein Mythos sei.

Not even wrong

Und obwohl diese These m.E. nicht mal nicht ganz falsch erscheint (sorry ;- ) geht die Analyse m.E. in eine irrelevante Richtung. Dies gelingt Ugarte nur unter Ausblendung von Kernsätzen, -themen und -thesen wie: „Politik aus Notwehr“, „Für dieses System ist ein Update verfügbar“ (mein persönlicher all time Favorite), „Bürgerrechte in der digitalen Welt“, „Protest gegen die etablierten Politikformen“, Unzufriedenheit mit Intransparenz und Lobby-Gemauschel“ usw. Unter anderem führt er als Beleg die von Infratest ‚herausgefundenen‘ Gründe für die Mitgliedschaft bei uns an:

„Tatsächlich aber sind die hauptsächlichen Beitrittsgründe die Unzufriedenheit mit der Politik der etablierten Parteien, die Verteidigung und Stärkung der Bürgerrechte und die Debatte um die Vorratsspeicherung. Netzpolitik wurde erst an fünfter Stelle genannt. Unzufriedenheit und Bürgerrechte stellen also die größte Motivation dar, in die Piratenpartei einzutreten.“ 

… welche für mich allesamt ultra ‚kernthemig‘ sind. Mal abgesehen davon, dass VDS ja wohl Teil der Netzpolitik ist – aber das wusste Infratest ja damals vielleicht noch nicht ;- ) (Spuren von Polemik sind nicht bös‘ gemeint;-)

Insofern sind unsere Kernthemen genau, was das Wort versucht auszudrücken. Und dazu gehört auch eine Fundamentalkritik am bestehenden Gesamtsystem und seinen inzwischen immer schneller sich ins Groteske verzerrenden Konsequenzen. Ja, wir stellen ‚Die Systemfrage‘. Da reicht es längst nicht mehr, die Piraten als ‚links‘ zu definieren, weil dieser und andere klassische Begriffe heutzutage längst nicht mehr erfassen, worum es wirklich geht. Wie wär’s statt der alten Kategorien mit: ‚Kooperativer Individualismus der Weltbürger‘? … aber darüber reden wir an anderer Stelle gerne mal ausführlicher ;- ) Hier allerdings kann aus dem ‚Mythos der Kernthemen‘ eine große Erzählung werden, denn:

Die Kernthemen sind in der Mehrheit ’nur‘ Symptome.

Als ich Mitglied der Piraten wurde, konnte ich es kaum glauben. Aber selbst heute noch scheinen manche Teile der Partei nicht zu erkennen oder hinschauen zu wollen (ist ja auch markerschütternd), wo die sogenannten Kernthemen eigentlich genau herkommen und was ihr gemeinsamer Ursprung ist.

Wir leben im aufkommenden Zeitalter des Neo-Feudalismus.

Weltweite Kraken teilen die Welt unter sich auf. Es läuft ein globaler Putsch der Supermächtigen gegen die Staaten ohne jede Rücksicht auf die Bürger. Die Entdemokratisierung und Entstaatlichung (Neusprech:„Privatisierung“) geschieht durch die Kraft des Faktischen. Ob ESM, TTIP, TAFTA oder wie die üblen trans- und nonstaatlichen Knebelverträge heißen – die Vergewaltiger der Demokratie kennen keine Scheu mehr. [z.B.: http://www.youtube.com/watch?v=kz1FnBoRwkk&list=HL1388174693]

Warren Buffet (total reicher Typ, kennste, ne?) antwortete letztes Jahr auf die Frage, was denn der größte Konflikt nowadays sei, mit:“Wussten Sie das nicht? Arm gegen Reich! Und wir Reichen gewinnen gerade Big Time!“.

Natürlich muss man bei solchen Entwicklungen die Bürger und demokratische Kräfte im Zaum halten. Überwachung, Erpressung und Einschüchterung, wenn wir uns auf die Straßen wagen, bestimmen auch zukünftig das Bild. Meine Güte, in was für eine Welt sende ich meine geliebten Kinder? In die Eurokratur von Goldman-Sachs‘ Gnaden?

Das ist kein Spiel. Das sind historische Umwälzungen in einem Tempo, die früher nicht möglich gewesen wären. Ob Europa, Asien, China, Indien, Afrika, die arabischen Länder oder die von innen faulende USA – überall gärt es und überall wird unterdrückt, gelogen und immer noch schlimmer weitergemacht. Das Ganze vielfach gekoppelt mit einem katastrophalen Bevölkerungswachstum. Da wird der Nährboden für Revolten, Unabhängigkeitsbewegungen, ja Kriege bereitet.

Rückwärts fällt aus wg. geht nie

Tja – vielleicht meinen Ugarte und ich gar nicht so Verschiedenes – denn ein nostalgisches in die Vergangenheit schauen ‚und alles wird wieder wie 2009‘ , geht natürlich gar nicht. Wir können es uns nicht leisten, in der Ecke ein bisschen mit unseren Kernthemen-Klötzchen zu spielen. Diese Klötze hängen an Fäden und wenn man diese Fäden zurückverfolgt zu ihren Ursprüngen und Begründungen, erkennt man die größeren Zusammenhänge – und die machen nicht nur mir richtig, richtig Angst.

Die Welt ist … genug.

Wenn die Piraten ihre Verantwortung erkennen, ihre noch außergewöhnliche Pole-Position in der politischen Gemengelage und der Geschichte … Falls die Piratenpartei(en) sich weltweit zusammenschließen und zu einem Global Player in dieser aktuell desastreusen Entwicklung werden … Falls wir also als erste globale politische Union VON UNTEN (!), als freiheitsliebende und Gerechtigkeit fordernde ‚Earthnet Nation‘ sichtbar werden, könnten wir beginnen, das Spiel wirklich zu beeinflussen. Dazu müssen wir uns fokussieren. Und zwar auf unsere Kernthemen :- ) – denn da ist es argumentier- und verstehbar. Dass wir gleichzeitig Vollprogramm brauchen, wollen wir in den Parlamenten nicht 80% der Zeit schweigend die Looser geben, ist auch wahr und ich finde wir können auf unser Programm und unsere Parlaments-Piraten stolz sein.

Radikalinzky & Toleranzky – könnt ihr Euch bitte mal verziehen? 

Am Schluss des Artikels vergreift (?) sich Ugarte leider unglücklichst in der Formulierung:

„… Und auch die Kernthemen sind in einem radikalen Verständnis von Grund- und Bürgerrechten weiter zu schärfen und zu stärken. [20] Dieses Verständnis sollte jedoch auch eine gegenseitige „Toleranz der Radikalitäten“ einschließen. Dies gilt für alle Seiten.

„Ähem“, kurz mal nachdenken …: „Nö, obwohl gerecht gemeint.“ Und zwar doppelt „Nein“. Zum einen meint der übliche Toleranzbegriff eine von den meisten nicht mitgedachte, verquaste Version von Faschismus im Schafspelz: „Ich bin ja tolerant – Du kannst und darfst denken, was Du magst …(Aber in Wirklichkeit stimmt natürlich DOCH mein Weltbild, drum darf ich Dich dennoch platt machen … )“ Zum anderen meint Radikalität, im Verständnis der meisten,, eine andere Meinungen kategorial ausschließende Haltung. Und das hilft uns nun gar nicht.

Die entsprechenden Erläuterungen zu Wertewelten, die unser Verhalten bestimmen, findet die/der geneigte LeserIn prima aufbereitet hier: http://aenderungfunkt.wordpress.com/2014/03/16/jetzt-gilt-es-organisationsentwicklung-in-der-piratenpartei/

Meine Einlassung zu der aktuellen Situation (Ende Mai 2014) und den Grundwerten, in denen m.E. die Piratenpartei gründet hier:  https://steinholzheim.wordpress.com/2014/03/25/aufruf-zu-den-grundwerten-der-piratenpartei-in-denken-und-handeln/

Ok. Können wir jetzt bitte damit weitermachen, die Rettungsaktion für unsere Kultur(en) zu organisieren?

#reclaimyourgobalview

Aufruf zu den Grundwerten der Piratenpartei in Denken und Handeln


Menschen sind wichtiger als Ideologien – Es ist kein Richtungsstreit!

Anlässlich der Rücktritte von drei Mitgliedern des Bundesvorstands und des bevorstehenden Außerordentlichen Parteitages schreibe ich nun doch mal was zu dem ganzen Schlamassel.

„Verdammte Hacke“ hab‘ ich gedacht, als der Rücktritt von drei Mitgliedern des Bundesvorstandes durchkam. Dieser Schritt schien den Handelnden wohl die letzte mögliche Option, um einen Sonderparteitag zu ermöglichen. Man steckt da ja nicht drin – aber ich hätte mir gewünscht, dass das auch ohne BuVo GAU geht.

Nachdem angesichts von Bombergate und Flaschenwerfen kein Ruf zur Ordnung an die beteiligten Piraten erging, war die Partei in großen Teilen (über 80% laut aktueller Umfrage der Piraten NDS) verunsichert,  und wusste nicht, ob die Duldung dieser – sorry – dämlichen Aktionen nun bedeute, dass unser BuVo die Piraten als politischen Arm dieser Aktivisten verstand oder wie oder was …

Identitätskrise mangels weiser Führung

Der Impuls, sich emotional vor die tatsächlich krass bedrohten Frauen zu stellen, ist ja für alle leicht verständlich. Die Schutzwürdigkeit bedrohter Personen steht, denke ich, für niemanden zur Debatte. Aber man kann ja das eine tun, ohne das andere zu lassen. Die beiden dann NICHT zur Ordnung als Mitglieder der Piratenpartei zu rufen – führte zu dem ANGEBLICHEN „Richtungsstreit“. „Hä? Zu was?“ dachte ich, als das durchkam. Piraten sind eine pluralistische Mitmachpartei – hab‘ ich was verpasst?

Der angebliche Richtungsstreit wurde dann tituliert als zwischen Links und rechts oder links und liberal oder linksradikal und sozialliberal oder … geht’s noch?!

Mit politischen Richtungen hat die Frage absolut nix zu tun, sondern mit der Wahl der Mittel und deren Akzeptanz oder Ablehnung:

„Sind wir (auch) der politische ‚Arm‘ „gewaltbereiter Aktivisten“ – ja oder nein?“

Diese Frage stand ungelöst, unbearbeitet und für die meisten beunruhigend in der Luft. Und dort wurde sie stehengelassen. Statt dessen wurden alle möglichen emotional und strategisch verständliche Nebenkriegsschauplätze aufgemacht, die aber hauptsächlich mehr Verwirrung stifteten. Eine klare Antwort wäre und ist für beide – extrem unterschiedliche Seiten – fundamental wichtig:

Für jene, die die Frage gerne mit ‚JA‘ beantwortet hätten muss meines Erachtens glasklar mit: „Nein, sind wir nicht“ geantwortet werden.

Für jene, die die Frage mit „Nein“ beantwortet haben wollen, ist dieses ‚“Nein, sind wir nicht.“ essentiell für das weitere Selbstverständnis als politische Partei.

In der Sichtweise der Nicht-Handelnden im BuVo – ich kann hier natürlich nur vermuten – wurde „Schützen“ und ‚zur Ordungsmaßnahme greifen‘ als unvereinbare Gegensätze gedacht und gefühlt. Und sehr sehr lange einfach nichts getan in der Sache.

Die daraus resultierende Führungsschwäche in den Augen der Partei konnte nicht schlimmer wirken. Einige fühlten sich mit der Unklarheit, ob Piraten auch gewaltbereiten Aktivismus (selbst wenn es nur Fläschlein werfen ist) unterstützen, in der Partei nicht mehr zuhause und verließen uns.

Gleichzeitig fühlten und fühlen sich jene, die gerne ein „Ja“ auf die Frage, ob wir auch der Arm der gewaltbereiten Aktivisten sein wollen, wünschten, bestätigt und begannen nun frei zu drehen, Andersdenkende zu dissen, die dissten zurück usw. usf. Alles wurde immer undurchsichtiger, alle möglichen halb-, ganz- oder gar nicht wahren Gerüchte machten die Runde. Eine Seite würde die andere am liebsten rausekeln und damit brach sich Bahn, was bereits über Jahre schwelte. In dem Prozess haben wir uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die Bereitschaft, über diesen Streit die Partei krass zu schädigen, ist mehr als erschreckend.

Wenn der BuVo nicht führt, führen eben die Kontrahenten und alle, die sich einmischen wollen

Ein solches ‚Spiel zweiten Härtegrades‘ (Begrenzte Vernichtungsschläge) in Kauf zu nehmen allein erschreckt zu Recht den überwiegenden Teil der Piratenpartei. Deswegen muss das beendet werden. Zunächst ist das Spiel als solches zu ächten. Sodann die Polarisierung in ‚Die (meine) Wahrheit‘ versus ‚Du bist nicht OK‘, was noch schwieriger ist. Denn aus der Beschreibung des Funktionalen (Politische Richtung egal) Faschismus (http://www.funktionaler-faschismus.de/theorie-des-ff/) folgt, dass die Argumentation so geht, dass der andere als Person zu zerstören ist, die eigene Meinung aber sachlich begründbar ist. Crazy, ain’t it?

Insofern geht es hauptsächlich um die Abgrenzung von absolutistischen Bestrebungen – egal welcher Art – sowie als Minimumforderung zur Erneuerung des eigentlich selbstverständlichen Bekenntnisses zur FDGO. Die dringend benötigte Führung muss also nix Neues erfinden, sondern konsequent klar machen, was die Piratenpartei ist – und was nicht. Welche Botschaften könnten hier helfen?

„Wir sind nicht der politische Arm von Dogmatikern und gewaltbereiten Aktivisten.“

„Verstöße gegen die Satzung werden jetzt und in Zukunft angemessen thematisiert und falls nötig, mit Ordungsmaßnahmen geahndet.“

„Wir sind der politische Arm einer weltweiten Bewegung für eine friedliche,  freie, nachhaltige und gerechte Welt usw. usf …“

Es geht also nicht um den Richtungsstreit innerhalb einer friedlichen Partei, sondern darum, ob Friedfertigkeit/Gewaltbereitschaft und Ausgrenzung/Emotionale Misshandlung in dieser Partei geduldet wird. Ergo geht es viel mehr um das Einfordern einer Kultur des angemessenen, konstruktiven Umganges miteinander. Also darum, aus welcher Wertehaltung heraus gehandelt wird, nicht welche politische Idee jemand vertritt. Statt um einen Richtungsstreit geht es aktuell um die Bearbeitung unseres Werteverständnisses. Es geht um ein ‚offenes aufeinander zugehen‘ versus ‚Ausgrenzung bei Nichtgefallen‘.

In einer pluralistischen Welt ist Absolutismus keine Option

Es gibt ideologische Glaubenssysteme unterschiedlicher Ausrichtung, die den Anspruch erheben, die Wahrheit gepachtet zu haben. Diese in der Soziologie wertetheoretisch absolutistisch genannten, ‚geschlossenen‘ Weltmodelle fordern automatisch Missionierung oder Unterdrückung der Andersdenkenden. Absolutistischen Glaubenssystemen sollte m.E. die Piratenpartei daher eine prinzipielle Absage erteilen. Als Partei scheint es selbstverständlich, dass die Partei in den Wertewelten ‚Personalistisch‘ und darüber gegründet ist. Was – ganz nebenbei – auch den Anspruch der „Ersten postmateriellen Partei“ erklärt.

Wertemodell nach Clare Graves

Werte-Entwicklungsmodell nach Clare Graves

Wer sich zu handlungsleitenden Wertehaltungen weiter informieren möchte, sei das Wertemodell nach Clare Graves und die aktuelle Kurzzusammenfassung auf http://www.aenderungfunkt.wordpress.com von Angelika Brandner empfohlen.

Der Codex der Piratenpartei gilt unumstößlich (https://wiki.piratenpartei.de/Kodex)

Als pluralistische Partei, ja als ‚Mitmach-Partei‘, dürfen und sollen unterschiedliche Meinungen möglich sein. Wer allerdings mit absolutem Anspruch an seine eigene Wahrheit meint, andere ausgrenzen und einschüchtern zu dürfen, hat m.E. keinen Platz in der humanistisch fundierten Piratenpartei. Wer disst, mobbed etc. verhält sich entgegen des Codex‘ der Piratenpartei und ich denke, die meisten Mitglieder erwarten, dass solches Verhalten durch die jeweils zuständigen Gremien der Partei angemessen bearbeitet wird.

Außerordentlicher Parteitag: Das ‚Große Treffen der Stämme‘

Jetzt ist der Weg frei zur Neuwahl des Bundesvorstandes auf einem außerordentlichen Bundesparteitag. Ob in sechs, acht oder neun Wochen ist nicht der wesentliche Aspekt. Auch wenn einige mit #keinhandschlag nicht ins EU-Parlament zu wollen scheinen. Mit der Wahl des neuen Bundesvorstandes werden die Weichen für die Zukunft der Piratenpartei gestellt. Eine Gelegenheit für uns alle, für unsere Grundwerte Meinungsfreiheit, Akzeptanz des Anderen und Pragmatismus in der Politik jenseits althergebrachter Klischees einzutreten. Laßt uns gemeinsam an der Weiterentwicklung von Piratenpartei und Gesellschaft arbeiten. Piraten werden mehr denn je gebraucht, in Deutschland, in Europa und nie zu vergessen: Als globale Bewegung mit 177 Piratenparteien, die ein Systemupdate für die global vernetzte Gesellschaft der Zukunft fordern.

Investieren in Demokratie und unsere Zukunft

Ich trete dafür ein, dass unsere zuständigen Parteiorgane alles in ihrer Kraft stehende tun, um so vielen Piraten wie möglich die Teilnahme am kommenden Sonderparteitag zu ermöglichen. Lasst uns und der Öffentlichkeit zeigen, dass ein breiter Konsens in Bezug auf unseren piratigen Ansatz in der Politik besteht. Nachvollziehbarkeit politischer Prozesse, Netzfreiheit als Garant der freien Entwicklung der Gesellschaften und das Einstehen für Bürgerrechte in einer Zeit, in der im Eiltempo demokratische Strukturen zur Farce verkommen, sind und bleiben unser Kanon für eine bürgerorientierte Politik im 21. Jahrhundert. Keine Partei außer den Piraten kann diese Positionierungen glaubhaft vertreten.

Ein Fest der Demokratie

Jetzt braucht es alle Anstrengung, die Wachstumsschmerzen unserer jungen Partei zu heilen und unseren Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Jetzt kommt es auf Euer, auf das Engagement jeder und jedes Einzelnen an, diese Botschaft durch Teilnahme am Außerordentlichen Bundesparteitag zu bekunden. Lasst uns die Veranstaltung zu einem Fest der Demokratie machen. Kommt und wählt, wie nur Piraten es können 😉

 

Piratenpartei: Zukunft nur ohne die Gestrigen


[Dies ist eine kurze Replik auf den TAZ-Artikel vom 1.1.2014 „Brauchen wir die Piraten noch?“
http://www.taz.de/Der-sonntz-Streit/!130136/]
 

Die Piratenpartei trat einst auch an, um das klassische Machtspiel der Politik in Richtung Kooperation und Menschenorientierung zu transzendieren. Marina Weisband sagte sinngemäß:“Wir wollen uns überflüssig machen.“ Wir waren und sind leider noch nicht jene, die als Vorbilder für einen dem Ganzen förderlichen Umgang vorausgehen. Im Gegenteil: der irrwitzige Kampf, um das eigene Weltbild durchzusetzen, tobt ungebremst.

Diese ‚Politik‘ der Schmähungen, persönlichen Angriffe, perfiden Machtspielen usw. gehört ganz eigentlich in das Repertoire der ewig Gestrigen, die mit absolutistischem Mindset und Dominanz um jeden Preis herrschen wollen – und sei es nur über die Deutungshoheit einer kleinen Partei. Das ist 1.0 in Reinkultur.

Nur eine steigende Bewusstheit und der ernstgemeinte Ansatz, Würdigung und Kooperation als Basis des Handelns anzunehmen kann die Piratenpartei vor Selbstzerfleischung und Irrelevanz retten. Das würde eine wirklich ‚moderne‘, postmaterialistische  Partei ermöglichen. Und würde ich beten, würde ich dafür beten, dass wir es schaffen, so gereift aus unserer pubertären Phase zu erwachen.

Denn: Das Systemupdate brauchen wir und die Gesellschaft mit jedem Tag dringender …

Hin- und hergerissen ins neue Jahr


Wie so viele von uns habe ich 2013 jede freie Minute in die Partei gesteckt. I am a believer. Ich glaube an Freiheit und Gerechtigkeit, an Liebe, Verbundenheit, Kooperation und Verantwortung für die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung. Oh Mann. War ich zu zutiefst erschrocken, als ich Anfang 2013 als Basispirat und dann (sehr kurz …) in der Rolle des strategischen Beraters des letzten Vorstandes erkennen musste, wie tief der Karren nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch bei jenen, die sie eigentlich verbessern wollen, im Dreck steckte! Als ich im Rahmen der Wahlkampfvorbereitung mitbekam, wie alles, was wirklich nach Power und Erfolg roch, im Keime erstickt wurde, wusste ich, dass wir den Einzug verpassen. Dann kam Snowden. Eine Flanke Gottes. Und auch das wurde nicht umgesetzt. Jetzt, nach der Wahl kommt das Thema richtig hoch und alle möglichen anderen reiten das Pferd.

Im Kern: Die großen Themen?

Gleichzeitig – auch heute noch – scheinen manche Teile der Partei noch nicht zu erkennen, wo die sogenannten Kernthemen eigentlich herkommen. Es läuft ein globaler Putsch der Supermächtigen gegen die Staaten ohne jede Rücksicht auf die Bürger. Die Entdemokratisierung und Entstaatlichung (Neusprech:„Privatisierung“) geschieht durch die Kraft des Faktischen. Ob ESM, TTIP, TAFTA oder wie die üblen trans- und nonstaatlichen Knebelverträge heißen – die Vergewaltiger der Demokratie kennen keine Scheu mehr. [z.B.: http://www.youtube.com/watch?v=kz1FnBoRwkk&list=HL1388174693]

Natürlich muss man bei solchen Entwicklungen die Bürger und demokratischen Kräfte im Zaum halten. Überwachung, Erpressung und Einschüchterung, wenn wir uns auf die Straßen wagen, bestimmen auch zukünftig das Bild. Meine Güte, in was für eine Welt sende ich meine geliebten Kinder? In die Eurokratur von Goldman-Sachs‘ Gnaden?

Das ist kein Spiel. Das sind historische Umwälzungen in einem Tempo, die früher nicht möglich gewesen wären. Ob Europa, Asien, China, Indien, Afrika, die arabischen Länder oder die von innen faulende USA – überall gärt es und überall wird unterdrückt, gelogen und immer noch schlimmer weitergemacht. Das Ganze vielfach gekoppelt mit einem katastrophalen Bevölkerungswachstum. Da wird der Nährboden für Revolten, Unabhängigkeitsbewegungen, ja Kriege bereitet. Deswegen reicht es nicht, in der Ecke ein bischen mit seinen Kernthemen-Klötzchen zu spielen. Diese Klötze hängen an Fäden und wenn man diese Fäden zurückverfolgt zu ihren Ursprüngen und Begründungen erkennt man die größeren Zusammenhänge – und die machen nicht nur mir richtig, richtig Angst.

Die Welt ist … genug.

Wenn die Piraten ihre Verantwortung erkennen, ihre außergewöhnliche Pole-Position in der politischen Gemengelage und der Geschichte – falls die Piratenpartei weltweit aufwacht, sich zusammenschließt und zu einem Player in dieser aktuell desastreusen Entwicklung wird … Falls wir also weltweit die Flagge hissen und als erste globale Union, als freiheitsliebende und Gerechtigkeit fordernde ‚Earth Nation‘ sichtbar werden, könnten wir beginnen, das Spiel wirklich zu beeinflussen. Dazu müssen wir uns fokussieren.

Denn es ist leider so: Demokratie muss erzwungen werden. Doch im Moment wissen unsere Gegenspieler besser als wir selbst, wie gefährlich wir ihren Plänen sein können. Und dorthin führen die Herkunftsstränge der Klötze ‚Netzneutralität‘ und ‚Überwachung‘. Die Big Player werden weiter mit ‚sabotiere, teile und herrsche‘ den globalen Zusammenhalt attackieren. Ich fürchte mich davor zu wissen, wieviele ‚Spaltpilze‘ und Vs uns von innen Schaden zugefügt haben und weiter zufügen. Mal ganz abgesehen von den unsäglichen Einzelnen, Gruppen und Grüppchen, die uns als ihr Egoshooter-Machtspielfeld benutzen. Und das bringt uns zu einem systemischen Problem allergrößter Härte:

Die an Macht für sich selbst nicht Interessierten müssen sich durchsetzen

Weil ‚die an Macht für sich selbst Interessierten‘ haben uns ja die ganze Suppe eingebrockt! Auweia. Wie soll das gehen? Die ‚Machthungrigen‘ (m.E. ein pathologischer Befund) spielen das Spiel unersättlich, besser und härter. Die lachen über Leute, die ‚mitspielen‘ wollen aus der Motivation der Liebe zum Leben, der Kunst, der Welt und den Menschen. Was ist hier der Hack? Wie geht es dennoch? Ganz, ganz schwierig: Über das Gewinnen der Herzen der Massen. Ja, über die Psychologie der Massen, die sehr gut fühlen können, wenn eine(r) es ernst meint mit dem Guten. Leider sind sie auch für Blender überaus anfällig. Also müssen wir besser, professioneller, kreativer, authentischer und glaubwürdiger sein als unsere Gegenspieler. Eben: ‚Aufrichtig anders‘ als die Standardmarionetten und gekauften Stars in der politischen Manege.

Piraten brauchen Kunst. Die Kunst des Sprechens.

Zentriert, ganz bei sich, achtsam, freundlich, kreativ, persönlich superpräsent und rethorisch den anderen aus der Kraft der Autentizität (und sehr viel Übung) rethorisch überlegen. Dem Bürger fühlbar aus dem Herzen sprechend. Das ‚Schmerzhaft Offensichtliche‘ verständlich und nachvollziehbar rüberbringend. Hm … Das wird ein langer, steiniger Weg von Lernen, Machen, Scheitern, Wiederaufstehen und das immer und wieder, unermüdlich.

Jene von uns, die das Talent für solche Performance haben, brauchen andere um sich, die ihnen Bodenhaftung geben, sie ehrlich und zum Guten des Ganzen beraten, fördern und auch im Zaum halten. Denn sie bilden nur die Speerspitze. Es gilt nicht, NICHT(!) ihnen zu folgen. Sie sind das Mediaface, die Botschafter, die Vermittler, die: ‚Sprecher‘. Vielleicht in zunehmendem Maße aus der Klasse der Künstler. Unsere interne demokratische Struktur kann völlig unabhängig von ihnen existieren. Ihre Legitimation und Wucht kommt von den vielen, die sie in diese Rolle wählen und auch abwählen können. Denn wenn der Sprecher und die Macht nicht in Eines fallen, ist bereits vieles gewonnen. So etwas gab es in der Politik als Struktur noch nie. Diese abgefahrene Idee geht übrigens zurück auf ein Gespräch mit dem aktuellen hessischen Gensek., Kristof Zerbe „… vielleicht sollten wir ja eine ‚AG  Sprech-Clowns‘ aufmachen …“  und muss sicher noch mit vielen besprochen werden. Think about it!

Ist es irre, weiter zu machen?

Das habt ihr sicher auch vielfach mit Freunden und Partnern, Partnerinnen besprochen. Wir stehen einem Tsunami übermächtigen Ausmaßes gegenüber. We see it coming. Zu glauben, den Lauf der Welt verändern zu können, ist pure Hybris. Es nicht wenigstens zu versuchen, unaushaltbar. In Matrix sagt der Verräter: „Ignorance is Bliss“ (Ignoranz ermöglicht Seligkeit). Das ist für mich keine Option. Ich bin als Kind in den Topf mit den roten Pillen gefallen. Ich konnte den Erwachsenen schon sehr früh nicht mehr glauben, dass sie das schon alles richtig machen. Also werde ich es weiter versuchen in 2014. Mit Geist, Kraft und Fehlern, mit Lernen und Lehren, mit allem was ich bin und kann. Ein Krieger hat die Freiheit zu wählen, ob er den Weg seiner Überzeugungen annimmt oder nicht. Das ist keine Wahl. Das ist ein Ja.

Ich wünsche Dir die Kraft und Unterstützung, Dein Ja zu leben. Und ein geiles Jahr 2014!

P.S.: Im Übrigen empfehle ich den Antrag GP003 zur weihnachtlichen Lektüre vor dem #BPT14.1 🙂

Wenn man nichts Verbotenes tut, ist es ja egal …


… stimmt eben genau nicht. Alle Themen, die die Piratenpartei seit Gründung anmoderiert hat, fallen der Gesellschaft gerade schmerzhaft auf die Füße. Willkommen im Sommer der Nachrichtendienste, willkommen im Sommer der geheimen Massenmedien, willkommen um Sommer der Erkenntnis der Verlogenheit der politischen Klasse, willkommen im Sommer der Erkenntnis der Ohnmacht derer, die geschworen haben, derartigen Schaden von uns abzuwenden, willkommen in dem Sommer, in dem wir aufstehen und die Ohnmacht hinter uns lassen, der Politik den gebrochenen Rücken stärken – indem wir Ihnen die Piraten an Bord senden, damit der Kurswechsel ins 21. Jahrhundert endlich gelingt.

viaSpaziergang zum Dagger Complex interessiert die Polizei – SPIEGEL ONLINE.

Soester Erklärung der Sozialpiraten


Am 14.07.2013 hatte ich die Freude und die Ehre beim Arbeitstreffen der Sozialpiraten in Soest dabei sein zu dürfen. Als Ergebnis der Veranstaltung wurde die sogenannte Soester Erklärung formuliert und veröffentlicht. Da war ich schon weg. Habe sie aber im Nachhinein von Johannes vorgelesen bekommen und mit unterschrieben, keine Frage.
Gleichzeitig – wie das bei Texten der Piratenpartei so ist – meint jeder noch ein Quentchen dazugeben zu können, welches die Botschaft noch klarer macht. So auch ich 😉 Das Original findet Ihr hier: http://wiki.piratenpartei.de/Sozialpiraten/SoesterErklaerung
Mir liegt die Frage der Gestaltung unserer lokalen und globalen Gesellschaft zutiefst am Herzen. Hier zeigt sich die entstehende Vision der ‚Bewegung‘, die – unaufhaltsam – zu einer Global Community werden wird. Die Frage ist, wie lange wir dafür brauchen und wieviel unnötigen Schmerz viele dabei erleiden werden …

Hier also die’getunete‘ Version:

Sozialpiraten veröffentlichen Soester Erklärung 2013:

Piratenpartei fordert neuen Gesellschaftsvertrag für 21. Jahrhundert

Auf einem Arbeitstreffen der Sozialpiraten am 14.07.2013 fordern die Sozialpiraten einen neuen europäischen Gesellschaftsvertrag. Dieser Gesellschaftsvertrag soll sowohl einen fairen Generationenvertrag als auch eine gerechte Vermögens- und Einkommensverteilung in unsereren Gesellschaften umfassen. Alle demokratischen Kräfte, Politiker, Fachleute und Bürger sind aufgefordert, auf demokratischen Wege einen Konsens für eine für alle lebenswerte Zukunft unserer Gesellschaften zu gestalten.

Wert und Arbeit aktuell im Ungleichgewicht

Unsere Gesellschaft wird von uns allen täglich gestaltet und getragen. Bezahlung und Mehrwert für die Gesellschaft stehen dabei oft in keinem Zusammenhang. Teils werden diese Tätigkeiten finanziell gut oder herausragend honoriert, ohne dass sie die Gesellschaft als Ganzes voranbringen, teils werden sie schlecht oder gar nicht bezahlt, obwohl sie zu den Stützen einer funktionierenden Gesellschaft gehören.
Eine moderne Gesellschaft des 21. Jahrhunderts, die sich von der Industrie- zur Wissens- und Informationsgesellschaft wandelt, muss sich dieser Realität stellen und neue, faire Lösungen umsetzen. Diese Lösungen müssen die Gemeinschaft stärken und dazu beitragen, die gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam zu lösen.

Im 21. Jahrhundert ist Internationalität Bedingung der Möglichkeit des Gelingens

Gleichzeitig können wir diese Herausforderungen nur lösen, wenn wir über nationale Grenzen hinweg denken und handeln. Aus diesem Grund müssen wir einen neuen Gesellschaftsvertrag in Europa und weltweit diskutieren und umsetzen.

Solidarische und leistungsgerechte Mittelverteilung ist kein Widerspruch

Zwei Formen der Umverteilung müssen dabei zusammen gedacht werden: Die horizontale Umverteilung zwischen Menschen mit großen und kleinen Einkommen und die Solidarität zwischen den Generationen im Sinne des klassischen Generationenvertrags.
Kern dieses neuen weltweiten Gesellschaftsvertrags ist ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Hinzu kommt ein Leistungseinkommen sowie ein entsprechender Rentenanspruch für all jene, die ihre Arbeitskraft gegen Bezahlung in die Gesellschaft einbringen. Gemeingüter (Commons, z.B. ÖPNV) stehen in Form von Infrastruktur kostenfrei der Gemeinschaft zur Verfügung, um allen Menschen eine umfassende Teilhabe zu garantieren.
Zielgrößen dieses neuen gesellschaftlichen Konsens sind nicht mehr Vollbeschäftigung um den Preis unangemessener Beschäftigungen oder eine Reduzierung der Arbeitslosigkeit auf dem Papier. Statt dessen wird Nachhaltigkeit im Wirtschaften, der gemeinsame Wohlstand und die individuelle Lebensqualität aller angestrebt. Nicht zuletzt geht es um die Gestaltung einer möglichst angstfreien Gesellschaft

Profit als einziger Wert hat abgewirtschaftet – Lebensqualität und Gemeinwohl als Orientierung

Nur unter Einbeziehung qualitativer Maßstäbe bei der Bewertung der Gesellschaft ist eine Loslösung von der fixen Idee der Profitmaximierung und des Wachstums möglich. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die wirklichen Herausforderungen unserer Generation meistern können: Ökologische, ökonomische und soziale Stabilität. So kann es uns gelingen, für uns und die folgenden Generationen eine lebenswerte Welt mit einem Minimum an unnötigem Schmerz aufzubauen.

Nur mal so … interessehalber: W i e willst Du gelebt haben?


HeadsWorld

…   ist eine sehr viel interessantere Frage als: „W a s  möchtest Du erreichen im Leben“. Auch bin ich der Meinung, dass es viel erfüllender ist, mit anderen an etwas zu arbeiten, dass möglichst häufig das Gefühl des „Guten Gelingens“ für alle Beteiligten ermöglicht, statt in der Kompensation frühkindlichen Schmerzes dem persönlichen „Erfolg“ hinterher zu rennen. Und überhaupt – es geht viel weniger um das Erreichen des Zieles, als um die – aufrechte, wahrhaftige, achtsame – Art und Weise, wie man sich darauf zu bewegt.

Dies eingedenk, teile ich hier meine psychosoziophilosophischen, äh, intuitiven Einsichten – die ich mir selbst unendlich oft gesagt habe – im  Blick auf das politische Arbeiten:

  1. Dass alles so ist, wie wir es wahrnehmen, ist Folge unfassbarer Komplexität und unserer Interpretation davon. Könnte auch anders sein … wir können uns nie wirklich sicher sein …
  2. Glaube fest an das, was Du erkannt hast, und handele daraufhin entschlossen, sonst hast Du gar nichts. Wenn neue Aspekte hinzu kommen, halte sie für möglich, prüfe gewissenhaft und verändere Deinen Glauben rasch und entschieden – dann kehre zurück zum Anfang dieses Satzes ;-).
  3. Welches Gefühl, welche Haltung wir zur Welt und unserer Situation haben, liegt allein in unserer Verantwortung. Um damit umzugehen, ist es erst mal wichtig, einen gewissen Abstand zu sich selbst einzunehmen, um seine eigenen Gefühle wahrzunehmen. Mit der Erfahrung darin wächst unsere Fähigkeit, zu wählen wer und wie wir wann in Bezug wem sein wollen.
  4. Nimm Dich und vor allem Deine Innenwelt ernst. Vor allem, wenn es schmerzhaft sein könnte. Sei mutig, schau Dir ins Gesicht. Die Angst vor dem Schlimmen ist schlimmer als das angeblich Schlimme.
  5. Glaube der Gesellschaft prinzipiell gar nichts, hinterfrage das ‚Homogenisierte Bedeutungs-Feld‘, wo immer Du es bemerkst. Das, was den meisten selbstverständlich ist, verbirgt oft den irrwitzigsten Wahn überhaupt.
  6. Übernehme die volle Verantwortung für Dein – prinzipiell immer vorläufiges – hypothetisches Weltbild.
  7. Leiste passiven, aktiven, lauten oder leisen Widerstand, wenn Du nicht einverstanden bist. Es gibt unzählige Möglichkeiten des Handelns. Wähle die Form mit Bedacht auf ihre Wirkung.
  8. Schließe Bündnisse mit Gleich- bzw. ähnlich- Gesinnten. Würdigt Eure Unterschiedlichkeit und Fähigkeiten. Vertraut einander auf Basis genauer Beobachtung des Handelns. Habt das Gemeinsame Gute Gelingen im Blick.
  9. Gewöhne Dich an Rückschläge aller Art. Sei gnädig mit den anderen – aber vor allem mit Dir selbst, denn die meisten Rückschläge verursachen wir selbst, um daraus zu lernen.
  10. Wir brauchen die Welt nicht retten. Niemand kann das. Nicht einmal Du! Darum geht es auch nicht. Wenn wir ein wenig dazu beitragen, dass es ein bisschen weniger unnötiges Leid um uns herum gibt, haben wir alles erreicht.
  11. Handle, wann immer möglich, aus und mit Freude am Tun. Schenke Deinen Mitmenschen Dein kostbares Lächeln. Sie dürsten danach.
  12. Shine on you crazy Diamond. Never stop.

Vergiss das alles und fühl‘ und denk‘ selbst 😉